Historisches Kladow


Kladow ist der südlichste Bezirk des Berliner Bezirks Spandau und trotz seiner Lage innnerhalb der Großstadt Berlin für seinen ländlichen Charme bekannt.

Hier ein kurzer Überblick über seine Geschichte:

Frühe Geschichte: Kladow wurde 1267 erstmals urkundlich als „Clodow“ erwähnt und ist damit einer der ältesten Stadtteile Spandaus. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass das Gebiet bereits im 9. bis 12. Jahrhundert von Slawen bewohnt war. Es wurden Funde frühmittelalterlicher Metallverarbeitung gefunden, darunter der berühmte „Kladower Silberfund“.

Mittelalter bis Neuzeit: Nach der Reformation im Jahr 1558 fiel Kladow in die Zuständigkeit des Amtes Spandau. Während des Dreißigjährigen Krieges erlitt es erhebliche Verwüstungen. Im 17. und 18. Jahrhundert dominierte der private Landbesitz Kladow und die Landwirtschaft entwickelte sich weiter, u.a. durch die Anpflanzung von Maulbeerbäumen zur Seidenproduktion auf königlichen Erlass.

Entwicklung im 19. Jahrhundert: Die intensive Besiedlung begann im frühen 19. Jahrhundert mit dem Bau eines Herrenhauses im Jahr 1800 in Neu-Kladow.  Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1808 erfolgte der Wiederaufbau der Dorfkirche im Jahr 1818. Die Gegend zog wohlhabendere Berliner an, die Villen entlang der Havel bauten.

20. Jahrhundert: Kladow wurde 1920 in Groß-Berlin eingemeindet. Während der Nazizeit wurde 1934/1935 ein Militärflugplatz gebaut, der später von der RAF während der Berliner Luftbrücke nach dem Zweiten Weltkrieg als Flugplatz Gatow genutzt wurde. Nach dem Krieg gehörte Kladow zum britischen Sektor, und Wohnsiedlungen wie die „Finnenhaussiedlung“ wurden 1959/60 errichtet, um dem Wohnungsmangel zu begegnen.

Jüngste Entwicklungen: Kladow hat es geschafft, seine dörfliche Atmosphäre zu bewahren. Zu den jüngsten Entwicklungen zählen die Umwandlung eines Teils des ehemaligen Flugplatzes Gatow in Wohngebiete wie „Landstadt Gatow“ und die Errichtung des Cladow-Centers, wodurch einige kommerzielle Aktivitäten aus dem alten Dorfkern verlagert wurden. Der Ortsteil Kladow bietet auch kulturelle Sehenswürdigkeiten wie den Landhausgarten Dr. Max Fraenkel und beherbergt verschiedene kulturelle und historische Stätten, darunter das Militärhistorische Museum auf dem Gelände des alten Flugplatzes.

Kulturelle Bedeutung: Kladow feierte 2017 sein 750-jähriges Jubiläum und hob seine lange Geschichte hervor. Seine Lage an der Havel und in der Nähe des Groß Glienicker Sees macht es zu einem Ort für Freizeitaktivitäten wie Schwimmen, Segeln und Angeln und begründet seine Attraktivität als Naherholungsgebiet innerhalb der städtischen Umgebung Berlins.

Kladows Geschichte spiegelt sowohl seine ländlichen Wurzeln als auch seine Integration in das Gefüge Berlins wider und bietet eine einzigartige Mischung aus historischen und modernen Elementen.

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