10 Jahre Haus Kladower Forum – Rückblick 1994

Das Haus Kladower Forum wurde am 07.07.2007 eröffnet. Zum Jubiläum schauen wir nochmal zurück und veröffentlichen die alten Beiträge der Treffpunkte nocheinmal. Weiter geht es mit 1994.

Ausgabe 28 – Frühjahr 1994

Die Bürgerbeteiligungsaktion

Zum 30. und 31.0ktober 1993 hatte das Kladower Forum in das Haus Kladower Damm 387 zu einer Bürgerbeteiligungsaktion eingeladen. Auf großen Schautafeln mit Zeichnungen und Fotografien wurden die Kladower über die Planungen informiert, in diesem Haus eine kulturelle Begegnungsstätte für alle Kladower einzurichten.

Damit verbunden war die Aufforderung, sich mit seiner Meinung, seinen eigenen Vorschlägen und auch mit dem konkreten Angebot für Hilfe, Unterstützung und Mitarbeit an diesem Projekt zu beteiligen.

Zur Eröffnung der Bürgerbeteiligungsaktion erläuterte der Sprecher des Fachausschusses “Bürgerhaus” das Konzept, der Vorstandssprecher der GSW, Bernhard Wolter, ergänzte die Ausführungen aus der Sicht des Eigentümers des Objektes und der stellvertretende Bezirksbürgermeister von Spandau, Konrad Birkholz, versicherte die Unterstützung des Bezirksamtes . Der Vorsitzende des SPD-Ortsverbandes Manfred Boettcher kündigte eine Spende von 1000 DM an.

Zahlreiche Gäste aus Politik, Kultur, Handwerk und Gewerbe zeigten durch ihre Anwesenheit und in Gesprächen ihr Interesse an der Einrichtung eines kulturellen Zentrums in Kladow. An beiden Tagen erlebte die Bürgerbeteiligung regen Zuspruch von der Kladower Bevölkerung. Dabei ergaben sich bereits konkrete Angebote zu Hilfeleistungen für die Kellertrockenlegung, für Glaser-, Fliesen- und Malerarbeiten. Inzwischen sind uns auch die Erstausstattung für das Fotolabor, sanitäre Objekte und verschiedene Einrichtungsgegenstände, sowie ein Klavier in Aussicht gestellt worden.

Wie geht es weiter? Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligungsaktion haben unsere Erwartungen übertroffen und uns ermutigt, unser Ziel konsequent weiterzuverfolgen. Anfang Februar wird sich entscheiden, in welcher Form Kladower Forum und GSW die Nutzung des Hauses als “Bürgerhaus” in Angriff nehmen werden. Dabei wird es auch um die Eigentumsfrage und das Aufbringen der erforderlichen Sanierungs- kosten gehen.

Vorbereitungen zur Präsentation des Kladower “Bürgerhauses”
am 30. und 31. Oktober 1993

Für das Frühjahr 1994 bereitet der Fachausschuß “Bürgerhaus” eine Broschüre vor, die als Sonderausgabe der Treffpunkte an alle Haushalte in Kladow verteilt werden wird. Neben Informationen über den aktuellen Stand wird auch zu materieller und finanzieller Unterstützung aufgefordert werden. Wir haben zu diesem Zweck bereits ein Sonderkonto “Bürgerhaus Kladow” eröffnet, auf das ab sofort abzugsfähige Spenden überwiesen werden können.

Ausgabe 29 – Sommer 1994

Zum gegenwärtigen Stand – Geduld, Geduld

Wie lange noch…

Am 30. und 31. Oktober 1993 fand unsere Bürgerbeteiligungsaktion im Haus Kladower Damm 387 statt. Inzwischen haben wir in verschiedenen Institutionen Kladows Gelegenheit gehabt, unsere Absichten und Vorstellungen einer erweiterten Kladower Einwohnerschaft näherzubringen. Die Zustimmung und Bereitschaft zur Unterstützung ist so groß, daß wir alle eigentlich nur noch auf den Tag warten, an dem die Renovierung des Gebäudes denn nun endlich in Angriff genommen werden kann.

Wer in den vergangenen Monaten an unserem Bürgerhaus vorbeiging, hat sich wohl gewundert, daß immer noch keine sichtbaren Anzeichen wahrzunehmen waren. Wir glauben, daß alle Kladower, auf deren Mitarbeit und Mithilfe wir bei unserem anspruchsvollen Vorhaben angewiesen sind, ein Anrecht darauf haben, wenigstens in großen Zügen über den gegenwärtigen Stand informiert zu werden. Die GSW – die Eigentümerin des Gebäudes und Geländes – hat bei einem Gespräch zwischen Vertretern des Vorstandes der Gesellschaft und des KLADOWER FORUM Überlegungen dargelegt, die über ein reines Mietverhältnis des Objektes weit hinausgehen. Dazu müssen allerdings die Behörden des Spandauer Bezirksamtes und zuständige Senatsstellen gehört werden und ihre Zustimmung geben. Diese Verhandlungen sind wohl juristisch nicht unaufwendig und nehmen eine Menge Zeit in Anspruch. Wir sind an einer auch juristisch einwandfreien Regelung interessiert, zumal bei erfolgter Genehmigung der Zeitpunkt für einen Vorvertrag zwischen GSW und KLADOWER FORUM gekommen wäre.

Was wir vorn Verein aus zur Beschleunigung des Verfahrens tun können, haben wir in die Wege geleitet und auch bei diesen Gesprächen Wohlwollen und Ermutigung erfahren. Im Augenblick befinden wir uns sozusagen im Schwebezustand. So müssen wir leider die Firmen und Handwerker, die uns ihre tatkräftige Unterstützung zugesagt haben, immer wieder vertrösten. Die Bautenschutzfirma Lindner wollte z.B. schon im Februar mit der Teiltrockenlegung des Kellers beginnen, Glasermeister Alfred Gerstmann hat bereits die Maße für die erforderlichen Glaserarbeiten aufgenommen. Inzwischen lagern abrufbereit schon 30 m Stahlregale für die Einrichtung der Kellerräume, die wir von der Firma Siemens bekamen. Wir selbst hätten sehr gerne die ersten trockenen Frühlingstage zu ersten vorbereitenden Arbeiten genutzt.

Bei dem gegenwärtigen Sachstand können wir uns allerdings nur in Geduld üben, obwohl der andauernde Leerstand des Hauses die Aufwendungen für die Sanierung eher ansteigen lassen wird. Wir möchten alle, die uns ihre Hilfe – in welcher Form auch immer – angeboten haben, bitten, uns ihre Gewogenheit über diese – hoffentlich nur noch kurze – Durststrecke zu bewahren. Wir glauben, daß die Wichtigkeit und Bedeutung der Einrichtung eines Bürgerhauses für alle Kladower auch diesen Aufwand lohnt. Wir werden die Kladower Öffentlichkeit weiter über die laufenden Verhandlungen unterrichten und hoffen, schon bald den symbolischen ersten Spatenstich tun zu können. Drücken Sie uns – und damit Kladow – den Daumen.
Rainer Nitsch

Ausgabe 30 – Herbst 1994

Es tut sich was

Am 30.5.1994 hatte das Kladower Forum Gelegenheit, bei einem Gespräch im Bezirksamt Spandau Vertretern des Bezirksamtes, der GSW und des Senators für Finanzen seine Vorstellungen zur Sanierung und Nutzung des als Bürgerhaus vorgesehenen Hauses Kladower Damm 387 zu erläutern. Alle Beteiligten standen der Möglichkeit einer Übertragung an das Kladower Forum grundsätzlich positiv gegenüber. Die juristisch einwandfreien Wege zu diesem Ziel allerdings müssen noch eingehend untersucht werden.

Es kann bedauert werden, daß das wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, die das Kladower Forum eigentlich schon mit konkreten Arbeiten an dem Objekt nutzen könnte. Wir müssen allerdings akzeptieren, daß die Sachlage nicht einfach ist und eine Vielzahl von Gremien beteiligt werden müssen.

Die bäuerliche Räucherkammer im Dachgeschoß

Der Fachausschuß “Bürgerhaus” des Kladower Forum überarbeitet im Augenblick das seit August 1993 vorliegende Sanierungs- und Nutzungskonzept und versucht, Vorschläge zu einer für unser Ziel günstigen Strategie für das weitere Vorgehen zusammenzustellen.

Dem erweiterten Fachausschuß gehören nun folgende Mitglieder an: Gerhard Becker, Josef Chlodek, Elmar Coenen, Teddy Groß, Rainer Nitsch, Detlef Rabe, Anne Schmitz-Arden. Außerdem hat  Altbürgermeister Werner Salomon mitwirkende Unterstützung zugesagt. Darüber hinaus werden wir juristischen und bautechnischen Sachverstand in Anspruch nehmen müssen. Wir wären dankbar, wenn entsprechend sachkundige Kladower uns in dieser Hinsicht unterstützen würden. Melden Sie sich bitte beim Vorstand des Kladower Forum oder bei einem der Mitglieder des Fachausschusses
Rainer Nitsch

Ausgabe 31 – Winter 1994

Die Verhandlungen können beginnen

Der entscheidende Schritt für die zukünftige Nutzung des Hauses Kladower Damm 387 als Bürgerhaus für alle Kladower ist geschehen: Der Berliner Senator für Finanzen hat grundsätzlich sein Einverständnis erklärt, dem Kladower Forum e.V. das alte Marzahnsche Bauernhaus in Trägerschaft zu übergeben. Das bedeutet konkret, daß wir nun mit den zuständigen Gremien des Bezirksamtes Spandau in Verhandlungen eintreten können, an dessen Ende ein für alle Seiten zumutbarer und realisierbarer Vertrag stehen wird.

Damit gerät unser Projekt “Bürgerhaus” in die entscheidende Phase. Die Zustimmung ist z.B. die Voraussetzung dafür, daß wir für die Renovierung und Sanierung des Gebäudes entsprechende Lottomittel beantragen können. Gleichzeitig können wir nun ernsthaft beginnen, um finanzielle, ideelle und materielle Unterstützung bei der Kladower Bevölkerung und interessierten Gewerbebetrieben zu werben.

Mitbestimmend für die Modalitäten des abzuschließenden Vertrages ist der gegenwärtige Marktwert des Objektes. Hierzu liegt bereits ein Gutachten eines vereidigten Sachverständigen vor. Das nimmt allerdings zunächst noch keine Rücksicht auf die zukünftige Nutzung als Bürgerhaus.

Der gegenwärtige Zustand des Hauses wird durch den jetzt jahrelangen Leerstand nicht besser, im Gegenteil. Jeder Monat mehr läßt die aufzuwendenden Kosten weiter ansteigen. Die Feuchtigkeit im Keller des Gebäudes hat z.B. bereits zu Schwamm- und Schimmelbildung geführt, der sich nun entlang der Kellerdecke ausbreitet.

Es ist im gegenwärtigen Stadium müßig, über die nun schon so lange andauernden Bemühungen zu lamentieren. Es ist uns in der Vergangenheit nicht immer leicht gefallen, Fragen von interessierten Kladowern nach dem Fortschritt der Gespräche plausibel so zu beantworten, daß die Hoffnung auf eine Realisierung in absehbarer Zeit aufrechterhalten blieb. Freuen wir uns darüber, daß endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden können.

Wir werden alles daran setzen, daß im Frühjahr 1995 mit den ersten Arbeiten begonnen werden kann. Dabei wird es um die Trockenlegung des Kellers und die Vorbereitung zur Verlegung der Vers¬orgungs- und Entsorgungsleitungen gehen. Hierbei werden wir auch schon einen Teil der Arbeiten in Eigenleistung durchführen. Wir hoffen auf rege Beteiligung dazu fähiger und williger Kladower. Wir werden Sie rechtzeitig darüber informieren.

Wir freuen uns, daß sich der Fachausschuß “Bürgerhaus” inzwischen um zwei neue Mitglieder erweitert hat. Jörg Dauda wird uns als Fachmann u.a. für Installationen und die Bauleitung zur Verfügung stehen, Holger Eichler erarbeitet Vorschläge zu einem ökonomisch und ökologisch vertretbaren Energiehaushalt des Gebäudes mit den entsprechenden öffentlichen Fördermöglichkeiten.

Bei der Vielzahl der uns noch bevorstehenden Planungsarbeiten haben wir nach wie vor einen großen Bedarf an fachkompetenter Beratung. Wir sind deshalb froh über jeden, der uns hierin helfen kann. Rufen Sie uns an.

Beachten Sie bitte unser speziell für das Projekt “Bürgerhaus” eingerichtetes Sonderkonto. Sie finden es auf der zweiten Seite dieser Ausgabe der Treffpunkte. Damit ist gewährleistet, daß ihre dem Bürgerhaus zugedachte Spende auch wirklich dieser Verwendung zugeführt wird. , Wir rechnen damit, daß Ihnen die nächste Ausgabe der Treffpunkte schon nähere Einzelheiten über die ersten Schritte zur Sanierung des Kladower “Bürgerhauses” bieten kann.

Kachelofen im alten Marzahnschen Bauernhaus

Übrigens: In dem alten Marzahnschen Bauernhaus befinden sich vier Kachelöfen. Da wir vorhaben, eine Erdgas-Zentralheizung zu installieren, werden die Kachelöfen nicht mehr benötigt. Einen davon wollen wir aber zur Dokumentation des ursprünglichen Zustandes des Hauses an Ort und Stelle belassen. Die restlichen müssen abgerissen werden, um den ohnehin beschränkten Raum nicht zusätzlich zu verringern. Wer Interesse daran hat, einen der abzureißenden Kachelöfen auf eigene Kosten und eigenes Risiko abzubauen und für sich zu verwenden, der melde sich bitte beim Fachausschuß “Bürgerhaus” zu einer unverbindlichen Besichtigung. Die Kachelöfen sind etwa zwischen 50 und 80 Jahre alt und glatt ohne Verzierungen.
Rainer Nitsch

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