Landhausgarten Dr. Max Fränkel

Direkt an der Havel gelegen – mit Blick auf die Pfaueninsel und den Wannsee – ist er ein Idyll in der Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft und gehört zum Ensemble der ebenfalls am Schwemmhorn gelegenen Grundstücke von Geßners „Guckegönne“ und der Villa Mendelssohn. Das Bezirksamt Spandau verlieh 2001 dem Kladower Forum e.V. die Patenschaft über den Landhausgarten Dr. Max Fränkel am Lüdickeweg 1 in Berlin-Kladow.
Bis 2011 veranstaltete das Kladower Forum hier u. a. Konzerte, Lesungen und Ausstellungen.

Aufgrund von Personalmangel war der Landhausgarten für Besucher wochentags nur dann geöffnet, wenn die zuständigen Gärtner dort arbeiteten. Das änderte sich, als Petra Dirksen und Annette Müller von 2007 bis 2011 an den Wochenenden hier ein kleines Sommercafé betrieben. 2012 blieb der Landhausgarten geschlossen und es wurde mit Umbauarbeiten begonnen.

Seit Ostern 2016 ist die Gartenanlage für Besucher wieder geöffnet. Die Öffnungszeiten (April bis Oktober) sind:

Besucherzentrum mit Café
Fr. bis So. und an Feiertagen: 10:00 bis 18:00 Uhr
Garten zusätzlich werktags 7:30 bis 14:00 Uhr

Der Eintritt ist kostenlos. Anschrift:

Landhausgarten Dr. Max Fränkel
Lüdickeweg 1
14089 Berlin

Das Bezirksamt Spandau bietet auf seiner Homepage weitere Informationen und einen Flyer.

Geschichte

1912

Der Unternehmer Otto Lüdicke lässt sich auf dem ehemaligen Ziegeleigelände (1846-1905) ein Sommerhaus errichten. Gestaltung des Gartens durch die Gartenbaufirma Ludwig Späth.

1920

Der jüdische Bankier Dr. Max Fränkel erwirbt das Anwesen. Er lässt sich von seinem Nachbarn, Architekt Albert Geßner, einen repräsentativen Eingangsbereich und ein Garagenhaus errichten.

1927-1933

Im Auftrag Dr. Fränkels übernimmt der bekannte Gartenarchitekt Professor Erwin Barth (Hochschullehrer und Stadtgartendirektor Berlins) die Neugestaltung des steil zur Havel abfallenden Geländes (Barth schuf u. a. die Anlagen am Lietzensee, die Jungfernheide, Volkspark Rehberge und den Clausener Platz).

Nach seinen Plänen entsteht ein Landhausgarten, aufgeteilt in verschiedene Funktionsbereiche:

  • Zier-, Obst- und Gemüsegarten
  • reetgedecktes Geflügelhaus
  • Gewächshaus
  • Pferdestall mit dazugehöriger Reitbahn
  • am Havelufer ein Bootshaus
1933

Aufgrund der politischen Lage emigriert Dr. Fränkel nach Paris.
Erwin Barth wählt den Freitod.

1938

Das Deutsche Reich übereignet sich den Besitz Dr. Fränkels.

Nach dem 2. Weltkrieg

Das Grundstück wird Eigentum des Landes Berlin. Aufteilung des 3,5 ha großen Geländes zur Nutzung als

  • Zoll-Grenzkontrollstelle für den Schiffsverkehr durch die DDR
  • Vereinsgelände Anglerverein
  • Errichtung von Wochenendhäusern.
In den 60er Jahren

Abriss des Wohnhauses.

1990

Nach der Wiedervereinigung wird die Grenzkontrollstelle aufgegeben. Bei Grabungen unter meterhohen Gartenabfällen werden alte Treppen, Mauerreste und Wege freigelegt. Planung zur Wiederherstellung des Gartens.

1992

Das Grundstück geht in den Besitz des Bezirks Berlin-Spandau über. Danach fortlaufend:

  • Sanierung des Gartenhauses und Sicherung des Pferdestalles
  • Abriss Zolleinrichtungen und Wochenendhäuser
  • Entschlammung und Freilegung der Wasserbecken
1999

Unterschutzstellung des Gartens.
Beginn der Wiederherstellung des Gartens nach den Original-Plänen von Erwin Barth.

 

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