Das ehemalige Bauernwohnhaus – Kladower Damm 387 in Berlin-Kladow – wurde 1880 von Friedrich Carl Marzahn, anstelle des rohrgedeckten Vorgängerhauses, erbaut. Der damalige relative Wohlstand des Bauern dokumentiert sich in der massiven Ziegelbauweise mit vollständiger Unterkellerung. Die Decken im gesamten Kellergeschoss sind mit einer leichten Wölbung, der so genannten „preußischen Kappe“ zwischen den Trägern versehen. Im Dachgeschoss existiert noch die vollständige Räucherkammer.
Die spätklassizistische Stuckfassade zeigt die typische Ornamentik des Baustils, die ergänzt wird durch noch erhaltene Details, wie Fenster, Türblätter und Beschläge. 1940 wurde das Marzahn’sche Bauerngut von der Stadt Berlin erworben, um den – um die Kurve (Buchhandlung Kladow) herumführenden und direkt gegenüber der Dorfkirche endenden – Kladower Damm (wie die noch erhaltene Baumallee zeigt) zu begradigen. Durch die Kriegsereignisse wurde die Verlegung der Straße erst 1951 ausgeführt.
In den Nachkriegsjahren war im Erdgeschoss des Hauses über lange Jahre ein Friseurgeschäft untergebracht.
Die letzte Bewohnerin des Hauses hatte ein lebenslanges Wohnrecht . Sie verstarb im Jahr 1992, ab diesem Zeitpunkt stand das Haus leer.
Seit der Gründung (1985) war der Verein ständig bemüht, in Kladow geeignete Räume für eine Begegnungsstätte für Kladower Bürger und seine Gäste sowie ein Heimatarchiv zu finden. Als bekannt wurde, dass für das Marzahn’sche Bauernhaus ein neuer Nutzer gesucht wird, nahm das Kladower Forum Kontakt zur GSW auf, die damals die landeseigene Immobilie verwaltete. Die Räumlichkeiten und die zentrale Ortslage boten sich an, in diesem Haus die geplante Begegnungsstätte – das „Bürgerhaus“ – einzurichten.
Das Haus Kladower Forum wurde am 07.07.2007 eröffnet. Zum Jubiläum schauen wir nochmal zurück und veröffentlichen die alten Beiträge aus den Treffpunkten noch einmal.
- 1993 – Ein Bürgerhaus für Kladow
- 1994 – Die Bürgerbeteiligungsaktion / Zum gegenwärtigen Stand – Geduld, Geduld / Es tut sich was / Die Verhandlungen können beginnen
- 1995 – Der Vertrag wird ausgearbeitet / Vertragsabschluss noch in diesem Sommer? / Vertragsabschluß im Herbst 1995? / Wann kommt endlich der Vertrag?
- 1996 – Jetzt müssen Taten folgen! / Wo bleibt der Vertragsabschluß? / Die Zeit ist reif / Ist das der Durchbruch?
- 1997 – Nun ist die Senatorin für Finanzen gefragt / Der Vertragsentwurf ist da / Abschied vom Bürgerhaus?
- 1998 – Der Verein muß sich entscheiden / Der Vorstand steht nunmehr geschlossen hinter dem Vorhaben »Bürgerhaus« / Weitgehend Einvernehmen mit dem Bezirksamt / Ein Etappen-Erfolg ist erreicht
- 1999 – Die Gretchenfrage ist gestellt. Wetten, daß … / Ohne politische Hilfe wird unsere Bürgerinitiative wohl versanden!
- 2000 – Es geht um einen neuen Einstieg / Hoffnung bleibt / Wieder vor Ort
- 2001 – Was lange währt, wird endlich gut! / Und noch einmal: Was lange währt, wird endlich gut!
- 2002 – Nun wird unser Bürgerhaus saniert / Die Sanierung unseres Bürgerhauses macht erfreuliche Fortschritte / Nun planen wir den Innenausbau
- 2003 – Nutzung des Bürgerhauses / Arbeiten am Bürgerhaus / Unser Bürgerhaus als offenes Denkmal
- 2004 – Willi Gabel gebührt viel Dank / Sanierung wird zügig betrieben / Wann fällt das Gerüst? / Richtfest
- 2005 – Unser Richtfest / Alles hat seine Zeit / Unser Bürgerhaus – Die (fast) unendliche Geschichte / Was kostet das „Bürgerhaus“?
- 2006 – Auf der Zielgeraden / Bundesweiter Tag des offenen Denkmals – eine Verpflichtung auch für uns / Spenden, Spender und Auftragsvergabe / Blick zurück und nach vorn